Der amerikanische Arbeitsmarkt seit 1950

Brad DeLong nennt dies hier seinen favorite graph, und zwar weil er zeigt, wie enorm der Effekt der aktuellen Rezession auf den Arbeitsmarkt der USA ist.



Die Beschäftigtenquote der USA, 1950-2008.
Quelle: Brad DeLong.

Man sieht hier eine lange Zeitreihe des Verhältnisses zwischen der Anzahl der Beschäftigten (ohne Militär) und der Anzahl der Einwohner der USA, beginnend 1950. Und tatsächlich, DeLong hat natürlich Recht, diese Zeitreihe zeigt gerade auch im Vergleich zu früheren Rezessionen, wie dramatisch der Beschäftigungsabbau aktuell ist.

Für einen Freund der langen Frist wie mich hat diese Abbildung allerdings auch das Potential zur Lieblingszeitreihe, vor allem wenn man noch die zugrunde liegende Entwicklung der Einwohnerzahl der USA in diesem Zeitraum berücksichtigt:



Die Einwohnerzahl der USA in Tausend, 1952-2008.
Quelle: Economagic.

Dank Einwanderung und Babyboom hat sich diese Einwohnerzahl nämlich, über den Daumen gepeilt, verdoppelt. Dennoch ist die Beschäftigtenquote über den langfristigen Trend seit 1950 deutlich angestiegen. Soviel zu all den populären Thesen, daß dem Kapitalismus die Arbeit ausgeht, daß Einwanderer den Einheimischen die Arbeit wegnehmen, und was es noch so alles gibt in dieser Richtung.