Der Stimulus wird teuerer

Am Mittwoch letzter Woche ist eine Auktion zehnjähriger deutscher Staatsanleihen gescheitert. Die Bundesbank wollte Anleihen im Wert von sechs Milliarden Euro verkaufen, hat aber letztendlich nur welche im Wert von 4,1 Milliarden abgesetzt. Die Nachfrage war offenbar nicht berauschend.

Das ist kein Weltuntergang und noch nicht dramatisch. Der Finanzierungsbedarf der öffentlichen Haushalte in der ganzen Welt steigt derzeit an, und wenn Milliarden zusätzlicher, relativ zinsunelastischer öffentlicher Kreditnachfrage auf die Märkte schwemmen, dann werden die Zinsen steigen müssen. Zahlungskräftige europäische Länder müssen sich keine Sorgen um einen drohenden Staatsbankrott machen, aber sie werden sich darauf einstellen müssen, daß die Schuldenpolitik für sie langsam wieder teuerer wird, nach einer Phase mit sehr niedrigen Zinsen.

Bedenklicher ist natürlich, daß uns dies ein vermehrtes crowding out bescheren wird: öffentliche verdrängt private Nachfrage nach Ersparnissen, die expansive Fiskalpolitik geht zulasten privater Investitionen.